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Hirschtalg - Sebum cervinum, Cervus elaphus L.; Fam.: Cervidae
Hirschtalg ist auch als Hirschunschlitt bekannt und galt als eines der besten Mittel, wenn man sich ”durchgelegen oder wund geritten” hatte. Noch heute wird er in einer modernisierten Verarbeitung von Wanderern und Bergsteigern vorbeugend gegen Blasen aufgetragen. Im Bild das Fertigpräparat der Firma Rohde in einer bedruckten Kunsstofftube.
DetailKünstlicher Walrat - Cetaceum artificiale, Cetylpalmitat
Heute wird zur Herstellung von Salben und Arzneistiften im Sinne des Tierschutzes (Walfangverbot) synthetisch hergestellter Walrat verwendet. Die zerkleinerte Handelsform erleichtert dem Apotheker die Verarbeitung.
DetailNatürlicher Walrat - Sperma Ceti, Physeter macrocephalus L.; Fam.: Physeteridae
Walrat wurde aus den Körperhöhlungen des Pottwals gewonnen. Anfangs hielt man das Fett für Samenmasse, deshalb auch der Name ”Sperma”. Eine Messerspitze voll mit Bier eingenommen, sollte bei Husten, Lungenleiden und Durchfällen helfen. Bis ins 20. Jh. war natürlicher Walrat ein wichtiger Grundstoff für die Herstellung von Salben.
DetailGelbes Wachs - Cera flava, Apis mellifica; Fam.: Apiceae
Seit dem Altertum bis heute dient Bienenwachs als Hilfsmittel zur Herstellung von Salben, Pflastern und Wundstäbchen, die deshalb früher den Namen ”Cereoli” führten. Gelegentlich wurde es auch innerlich eingenommen als Wasser treibendes Mittel oder gegen Verdauungsstörungen.
DetailEberzähne - Dentes Apri, Sus scrofa L.; Fam.: Suidae
Als Amulett getragen, sollten Eberzähne wegen ihrer Spitzigkeit laut Signaturenlehre gegen Seitenstechen helfen. Bis Ende des 18. Jh. waren sie gepulvert und mit Leinöl vermischt als Umschlag bei Geschwüren am Hals in Gebrauch.
DetailBibergeil - Castoreum, Castor fiber L.; Fam.: Castovidae
Die unter der Haut des Bibers in der Nähe der Geschlechtsteile paarweise angeordneten Beutel nennt man Bibergeil oder Castorsäcke. Die Bezeichnung kommt von der fälschlichen Annahme, es handle sich um die Hoden des Bibers. Von der Antike bis ins 19. Jh. war Bibergeil ein wichtiges Arzneimittel gegen Hysterie, Nervenleiden und Erkrankungen der Gebärmutter. Es wurde den vorwiegend weiblichen Patienten vor die Nase gehalten, unter die Achseln gebunden oder als Pulver auf den Bauchnabel gestreut.
DetailChinesische Gelatine - Agar-Agar, Gelidium amansii Lamour., Fam.: Gelidiaceae
Seit jeher ist Japan das wichtigste Erzeugungsland für den aus verschiedenen Rotalgen hergestellten Trockenschleim. Seit dem 19. Jh. wurde er in Europa vor allem zur Herstellung von Nährböden verwendet, später auch als Abführmittel. In allerletzter Zeit wird er wegen seines guten Quellvermögens als pflanzliche Alternative zur Gelatine verlangt, die wegen ihrer Herstellung aus Tierknochen in Verruf geriet.
DetailLebertran - Oleum Jecoris Aselli, Gadus morhua L.; Fam.: Gadidae
Zylinderförmiger Porzellantiegel mit Stülpdeckelrand, wenig ausladendem, schmalem, gerundetem Rand und Fuß. Flacher, kaum gewölbter Stülpdeckel mit gerader Wand und zartem Wulstrand sowie knopfförmigem Knauf. Standboden nach innen eingezogen. Schwarz signiert. Enthielt Lebertran.
DetailPepsin - Pepsinum
Pepsin ist ein Gemisch aus verschiedenen, Eiweiß spaltenden Enzymen und wurde 1835 entdeckt. Seit Ende des 19. Jh. in den Arzneibüchern beschrieben, diente es vor allem zur Herstellung des beliebten Pepsinweines, einer Mischung mit Südwein, appetitanregenden Tinkturen und etwas Salzsäure. Für die Herstellung verdauungsfördernder Präparate gewinnt man das Ferment bis heute aus der Magenschleimhaut von Schweinen, Rindern und Schafen.
DetailKälbermagen - Coagulum vitulinum, Bos taurus; Fam. Bovidae
Übersetzt man die lat. Bezeichnung wörtlich, würde es ”Magengerinnsel vom Kalb” heißen. Vermutlich handelt es sich um Kälber- bzw. Labmagen, der zur Gewinnung von Labpulver oder Labessenz diente. Lab ist ein ähnlich dem Pepsin funktionierendes, Eiweiß spaltendes Verdauungsferment, das oft in der Apotheke verlangt wurde und bis heute bei der Käseherstellung gebraucht wird.
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