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Zahnschnecken - Dentalia, Dentalium dentale L.; Fam.: Dentaliidae
Die Gehäuse der in europäischen Meeren lebenden Zahnschnecken wurden gepulvert und auf nässende Wunden zum Trocknen aufgestreut oder wegen ihrer zusammenziehenden Wirkung innerlich eingenommen.
DetailKrebsscheren - Chelae Cancrorum, Cancer pagurus L.; Canceridae
Die im 18. Jh. verbreitete Theorie, dass Krankheiten durch überschüssige Säure im Körper entstehen, verhalf den kalkhaltigen und damit neutralisierend wirkenden Krebsscheren zu vielfältiger Verwendung in Arzneipulvern.
DetailSchöllkraut - Herba Chelidonii, Chelidonium majus L.; Fam.: Papaveraceae
Das Schöllkraut ist eine heimische Arzneipflanze, die an alten Mauern und Schuttplätzen wächst. Stengel und Wurzel enthalten einen kräftig gelben Saft und sollten gemäß der Signaturenlehre gegen Gelbsucht helfen. Tatsächlich erwies sich der Inhaltsstoff Chelidonin als wirksames Mittel bei Leber/Gallenleiden und bis heute sind standardisierte Zubereitungen aus Schöllkraut als Arzneispezialitäten im Handel. Der frische Pflanzensaft wurde in der Volksmedizin gegen Warzen aufgetupft.
DetailMistelkraut - Herba Visci, Viscum album L.; Fam.: Loranthaceae
Die Mistel ist eine alte, heimische Heilpflanze, die auf Grund ihres auffallenden Aussehens und ihres besonderen Verhaltens – sie blüht im Winter – seit jeher zur Abwehr von bösem Zauber im abergläubischen Brauchtum diente. Weil sie in großen, wuchernden Kugeln auf verschiedensten Bäumen schmarotzt, wurde sie gemäß der Signaturenlehre als Mittel gegen Krebsgeschwüre eingestuft. Dieser Zusammenhang hat sich insofern bestätigt, als Mistelextrakt in der heutigen Alternativmedizin zur Steigerung der Abwehrkräfte bei der Nachbehandlung von Tumorerkrankungen eingesetzt wird.
DetailBeinbruch - Lapis Osteocolli
Die übereinander gelagerten Röhren waren Auslöser für Namen und Verwendung des ”Beinbruchs” als Heilmittel bei Knochenbrüchen. Fein gepulvert sollte er wegen seines hohen Kalkgehaltes die Knochenheilung fördern. Im 17./18. Jh. wurde er in Deutschland und England ”von der Oberfläche der Erde und bis zu einer beträchtlichen Tiefe aus dem lockeren sandigen Erdreich gegraben”.
DetailKardobenediktensamen - Semen Cardui benedicti, Cnicus benedictus L, Centaurea benedicta (L.) L..; Fam.: Asteraceae
Die einsamigen Früchte sind zylindrisch, sie sind etwa 6 bis 8 Millimeter lang und gelbbraun gefärbt, mit Längsrippen und gezähntem oberem Rand. Der Pappus (Haarkelch oder Federkelch) ist zweireihig, die innere Haarreihe ist viel kürzer und gelblich gefärbt. (Wikipedia)
DetailGamskugel - Aegagropila, Rupicapra rupicapra L.; Fam.: Bovidae
Solche Kugeln finden sich in den Mägen der Gemsen, wenn sich rund um einen Fremdkörper mehrere Schichten von Wurzelfasern und Haaren zusammen ballen. Als Amulett getragen, sollten sie in Anlehnung an die schwindelfrei kletternden Gemsen gegen Schwindel helfen, aber auch Fieber und Pest vertreiben. Wegen ihrer giftwidrigen Wirkung wurden sie bis ins 19. Jh. als ”deutsche Bezoarsteine” gehandelt. In kleinen Stückchen mit Wein getrunken, standen sie im Ruf, dass sie ”die Geister sehr fröhlich machten”.
DetailKrebsaugen - Oculi Cancrorum, Cancer fluviatilis L.; Fam.: Cancrinidae
Die seit dem 16. Jh. in den Arzneischatz aufgenommenen Kalkgebilde aus dem Magen der Flusskrebse wurden wegen ihres Aussehens zunächst irrtümlich als deren Augen angesehen. Der Signaturenlehre folgend, sollten sie deshalb Augenleiden lindern und sich besonders zum Entfernen von Fremdkörpern aus den Augen eignen.
DetailBlutstein - Lapis Haematitis, Fe2O3
Seit dem 16. Jh. war der Blutstein in den Arzneibüchern angeführt. Wegen seiner roten Farbe sollte er im Sinn der Signaturenlehre Blutungen stillen und bei Menstruationsbeschwerden helfen. Auch gegen den bösen Blick und bei Augenleiden schrieb man ihm Wirkung zu. Häufige Kunden für den Blutstein waren Handwerker, die ihn bis ins 20. Jh. zum Markieren auf Eisen und Stein oder - mit Schmirgel vermischt - als Schleifmittel verwendeten.
DetailNierenstein - Lapis nephriticus, Aktinolith, Ca2 (Mg,Fe2+)5 [(OH,F)/Si4O11]2
Die nierenähnliche Form führte zur Namensgebung und zur Verwendung der Nierensteine gemäß der Ähnlichkeitsregel. Im 17. Jh. waren sie als Pulver gegen Blasen- und Nierenleiden sehr gebräuchlich.
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