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Faulbaumrinde - Frangulae cortex, Frangula alnus Mill. (Rhamnus frangula L.); Fam.: Rhamnaceae

Die Rinde des in Europa und Nordwestasien beheimateten Faulbaumes muss vor ihrer Verwendung mindestens ein Jahr lagern, damit die Wirkstoffe in geeigneter Form vorliegen. Kräutermischungen und Trockenextrakte aus Faulbaumrinde werden bei Verstopfung, Hämorrhoiden und nach rektalen Operationen als dickdarmwirksames Abführmittel angewendet. Sie sollen nicht länger als einige Tage in Folge eingenommen werden, weil sie wie alle Abführmittel zu Darmträgheit führen. Seit dem 16. Jh. war die Rinde zwar als Arzneipflanze bekannt - aber nur für äußerliche Anwendungen. Erst im 20. Jh. wurde sie ihrer eigentlichen Wirkung entsprechend eingesetzt.

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Kaskarillrinde - Cortex Cascarillae, Croton eluteria Sw.; Fam.: Euphorbiaceae

Die Rinde des Kaskarillbaumes wurde später als die Chinarinde in Europa bekannt und deshalb als ”Neue Chinarinde” oder ”Falsche graue Fieberrinde” bezeichnet. Sie fand als Appetitanreger bei Magenerkrankungen und Darmkatarrhen sowie als Bestandteil von Schnupfpulvern, Tabak und Likör pharmazeutische und anderweitige Verwendung.

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Gelbe Chinarinde - Cortex Chinae flavae, Cinchona calisaja Wedd.; Fam.: Rubiaceae

Wegen ihres hohen Gehaltes an Chinin und Cinchonin diente die gelbe Chinarinde vor allem zur industriellen Gewinnung der Wirkstoffe. In der Apotheke hielt man sie als Muster für den Qualitätsvergleich bei Lieferungen aus fernen Ländern vorrätig.

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Rote Chinarinde - Cortex Chinae succirubrae, Cinchona pubescens Vahl; Fam.: Rubiaceae

Bereits um 1500 entdeckten Indianer die Rote Chinarinde als Fiebermittel, gut hundert Jahre später brachten die Jesuiten sie von Peru nach Europa. Die Chinarinde enthält zwei wichtige Alkaloide: das als erstes Malariamittel berühmt gewordene Chinin und das bis heute bei Herzrhythmusstörungen verwendete Chinidin.

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Perubalsam - Balsamum peruvianum, Myroxilon balsamum (L.) Harms var. pereirae (Royle) Harms; Fam:Fabaceae

Der in Kokosnüssen verpackte Perubalsam stammt von der zentralamerikanischen Costa del Balsamo. Seine Verwendung war vielfältig: seit dem 16. Jh. als Bestandteil des kostbaren heiligen Salböles, als Räuchermittel, als Tropfen oder Emulsion zur Einnahme bei Erkrankungen der Atem- und Harnwege oder äußerlich angewendet gegen Frostbeulen und Krätze. Bis heute wird Perubalsam gelegentlich bei Hauterkrankungen verordnet.

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Nierenholz - Lignum nephriticum, Moringa peregrina Fiori; Fam.: Moringaceae

Das Nierenholz stammt vom peruanischen Moringabaum und wurde bereits im 17. Jh. nach Europa importiert. Dem Namen entsprechend, wurde es als Abkochung und Aufguss bei Nierenleiden verwendet. Weil es saure und basische Lösungen verschieden färbt, benützte es der berühmte Wissenschaftler Robert Boyle (1627-1691) bei seinen Versuchen als Indikator.

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Aloeholz - Lignum Aloes, Aquilaria Agallocha Roxb.; Fam.: Thymelaeaceae

Das seit dem Altertum bekannte Aloeholz wurde in Indien, China und Ägypten wegen seines ätherischen Ölgehaltes als wertvolles Räuchermittel geschätzt und zum Einbalsamieren verwendet. Es trug auch den Namen Paradiesholz und war bis Ende des 18. Jahrhunderts als alkoholischer Auszug zur Stärkung von Herz und Hirn in den Arzneibüchern angeführt.

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Schwammstein - Lapis Spongiarum

Diese in den Schwämmen eingeschlossenen Kalkablagerungen sollten der Ähnlichkeitstheorie (Signatur) entsprechend bei Steinleiden helfen und zu feinem Pulver zerrieben ”die Kröpfe vertreiben, wenn man selbiges alle Morgen in seinem eigenen Urin einnimmt, hernach aber im letzten Viertel des Monds alle Tage im Weine gebraucht”.

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Mastixholz - Lignum lentiscum, Pistacia lentiscus L.; Fam.: Anacardiaceae

Das Holz des in südlichen Ländern wachsenden Mastixbaumes wurde im 17./18. Jh. zur Zubereitung von Abkochungen bei Gebärmuttervorfall und als Wasser treibendes Mittel eingesetzt. Schon Anfang des 19. Jh. war es nicht mehr aktuell. Das direkt beschriftete Holz verweist auf die Ganzdroge als übliche Handelsform, die markiert und unverwechselbar auf den Weg geschickt wurde. Die groben Bearbeitungsspuren an der Spitze des zweiten Holzes spiegeln die Arbeit in der Apotheke wider, wo die Ganzdroge mühsam zerkleinert werden musste.

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Bernstein - Succinum aureum, C10H16O

Seit Urzeiten wurde Bernstein als Medizin verwendet. Zu feinem Pulver verrieben und zu einem ”Quentchen” verordnet, sollte er gegen weißen Ausfluss und zur Nachbehandlung des Trippers helfen. Der im 18. Jh. berühmte Arzt Boerhave schrieb der Bernsteintinktur hervorragende Wirkung zu bei allen ”hypochondrischen, hysterischen und sonst von einer trägen Beschaffenheit des Körpers” herrührenden Beschwerden.

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