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Senegawurzel - Radix Senegae, Polygala senega L.; Fam.: Caryophyllaceae

Das alte Volksmittel nordamerikanischer Indianer gegen den tödlichen Biss der Klapperschlange wurde 1735 in Amerika in die Schulmedizin eingeführt und war bis Anfang des 20. Jh. in den Arzneibüchern verzeichnet. Als Abkochung verabreicht, sollte es zudem es Luftröhrenkatarrh und Lungenentzündung heilen.

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Mutterkorn - Secale cornutum, Claviceps purpurea Tul.; Fam.: Clavicipitaceae

Das Mutterkorn ist ein speziell auf Roggen wachsender giftiger Pilz, der in früheren Jahrhunderten zu massenhaften Erkrankungen mit vielen Toten führte. Im 19. Jh. wurde es gelegentlich von Hebammen als Wehen anregendes Mittel eingesetzt. Die Isolierung darin enthaltener Alkaloide ermöglichte die Entwicklung wichtiger, bis heute in der Gynäkologie und bei Migräne eingesetzter Arzneimittel.

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Ignatiusbohnen - Fabae St. Ignatii, Strychnos Ignatii Berg.; Fam. Loganiaceae

Die Früchte des auf den Philippinen heimischen Ignatiusbaumes wurden um 1700 durch die Jesuiten bekannt und nach dem Ordensgründer Ignatius von Loyola benannt. Gemäß ihrer Verwendung auch als Fiebernüsse bekannt, wurden sie in der Apotheke gepulvert und zu Pillen weiterverarbeitet. Wegen ihrer starken Wirkung galt dabei der genauen Dosierung besonderes Augenmerk. Erst später folgte die Entdeckung der Hauptinhaltsstoffe Strychnin und Brucin und ihrer Wirkung auf das zentrale Nervensystem.

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Diptamwurzel - Radix Dictamni albi, Dictamnus albus L.; Fam.: Rutaceae

Die in Frankreich, Italien und Deutschland heimische Diptamwurzel wurde als Pulver mehrmals täglich bei Krämpfen, Hysterie oder zur Förderung der Menstruation eingenommen. Im 19. Jh. war sie vor allem als Bestandteil des ”Pulvis epilepticus” gegen die Fallsucht gebräuchlich. Ihrer hellen Farbe wegen ist sie auch als Weißwurzel bekannt.

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Holunderschwamm - Fungus Sambuci, Auricularia auricola-judae (L.) Berk.; Fam.: Auriculariaceae

Der Holunderschwamm war bis Ende des 19. Jh. in den Arzneibüchern vermerkt. Die in der Apotheke getrocknet aufbewahrten Schwämme quollen durch Beigabe von Wasser oder Milch zu einer Gallerte, die bei Augenentzündungen zur Linderung aufgelegt wurde. Zudem galt der auf alten Holunderstämmen wachsende Parasit als Wasser treibendes Mittel.

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Speckstein - Talcum, Talk, Mg3[(OH)2/Si4O10]

Das grünlich glänzende Mineral ist weich, biegsam und fühlt sich fettig an. Bis heute wird der als beste Qualität bezeichnete venezianische Talk als feines Pulver in der Pharmazie zur Herstellung von medizinischen und kosmetischen Pudern gebraucht.

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Federalaun - Alumen plumosum

Die biegsamen, wie Seide glänzenden Fäden des natürlich vorkommenden Minerals erhielten auch die bezeichnenden Namen Bergflachs oder Federweiß. Früher dienten sie den Ärzten als Pinsel oder Tupfer, die mit Säure getränkt zum Ätzen verwendet wurden. In unserer Zeit ist Asbest als ein in der Mitte des 20. Jh. viel gebrauchter und inzwischen für gesundheitsschädlich erklärter Baustoff in Verruf geraten.

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Bimsstein - Lapis Pumicis

Bimsstein ist ein sehr leichtes Gestein vulkanischen Ursprungs. Mit den größeren Stücken polierte man Oberflächen aus Holz, Horn, Elfenbein, Marmor und Metall. Die kleineren wurden zerstoßen und in geringer Menge den Zahnpulvern beigemischt. Bis heute wird Bimsstein zum Abreiben der Hornhaut an den Füssen verwendet.

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Nieswurz - Radix Hellebori, Helleborus niger L., Helleborus viridis L.; Fam.: Ranunculaceae

Die im Winter blühende Nieswurz wurde seit der Antike als Heilpflanze gesammelt. Ihrer starken Wirkung wegen war sie ein wichtiges, aber mit größter Vorsicht anzuwendendes Arzneimittel: Meist als Aufguss oder Medizinalwein zubereitet, half sie bei Epilepsie, Melancholie und Wutanfällen oder wurde – mit gefährlichen Folgen - zum Töten des Embryos eingenommen. Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts diente der Wirkstoff der grünen Nieswurz an Stelle von Digitalis als Herzmittel.

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Hermodatteln - Radix Hermodactyli, Colchicum autumnale L.; Fam.: Colchicaceae (früher: Liliaceae)

Die Wurzel der Herbstzeitlose war in der Antike ausschließlich als Giftpflanze bekannt. Die Araber nutzten sie später als Abführmittel, Aphrodisiacum und Mittel gegen Gicht. Ihr Hauptinhaltstoff, das Alkaloid Colchicin, wird heute noch als Medikament zur Behandlung des akuten Gichtanfalls eingesetzt. Früher wurden die Knollen wegen ihrer glatten, herzförmigen Form auch als ”nackete Huren” bezeichnet.

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